letzter Bericht

Charline Handima, Macha Girls Secondary School, 4. Quartalsbericht, 29.08.2017

Die letzten drei Monate gingen wieder sehr schnell um. Wie auch im letzten Bericht erwähnt habe ich Englisch in der zehnten Klasse und Computer Studies in der achten Klasse unterrichtet.
Die Hühner kamen dann auch wirklich, welche ich regelmäßig mit Schülerinnen abwechselnd gefüttert und Eier eingesammelt habe. Nachdem der Term angefangen hat und sich alles wieder eingespielt hat fing dann auch endlich mein German Club an.

Beim ersten Treffen gab es noch leichte Schwierigkeiten und ich musste mir erst ein paar Schülerinnen suchen, damit wir anfangen können. Zunächst waren wir erst zu fünft aber beim nächsten Treffen waren wir schon um die 15 Schülerinnen. Wir haben uns jeden Dienstag getroffen und hatten eine schöne Zeit.
Auch wenn ich mal zeitlich verhindert war, haben sie sich trotzdem zusammen getroffen. Die Schülerinnen konnten mir Fragen über Deutschland stellen die ich so gut wie möglich versucht habe zu beantworten. Immer wieder musste ich aber erwähnen, dass es nur meine Sicht war und andere aus Deutschland es vielleicht anders sehen.
Wir haben auch angefangen ein wenig Deutsch zu lernen und durch die Deutschen Austauschschüler, die im Juli kamen, haben sie auch gelernt die Nationalhymne von Deutschland zu singen. Für die Deutschen Austauschschüler haben wir im German Club auch eine kleine Willkommensparty veranstaltet.
Da Anfang August schon die Klausuren für das Ende des Terms angefangen haben, haben wir davor noch eine Abschlussfeier mit dem German Club gefeiert. Wir haben ein bisschen Geld zusammen gesammelt und dann haben wir angefangen zu organisieren. Eigentlich hatte ich nur vor Kuchen zu Essen aber daraus wurde dann eine Party mit Musik, Tanz und Essen. Die Schülerinnen hatten viel Spaß, da es mal eine Abwechslung zum Schulalltag war und auch ich fande es schön die Schülerinnen mal von einer anderen Seite zu sehen.

Vier Tage später fingen die Klausuren an und ich hatte fast jeden Tag eine Klausuraufsicht. Da meine beiden Klassen erst ziemlich am Ende ihre Klausuren geschrieben haben hatte ich zunächst erst mal nicht so viel zu tun aber zum Ende des Terms musste ich dann einige Klausuren korrigieren und die Noten eintragen. Die Klausur in Englisch viel wieder gut aus und es ist keiner durchgefallen. Leider sind in Computer Studies ein paar Schülerinnen durchgefallen.
Der Abschied viel mir schwer, besonders von der achten Klasse. Am Ende habe ich noch eine Torte mitgebracht, welche wir zusammen gegessen haben. Beim rausgehen hat mich jede Schülerin noch einmal umarmt. Die achte Klasse habe ich echt ins Herz geschlossen. Meine zehnte Klasse natürlich auch, obwohl sie mich immer ganz schön auf Trab gehalten haben.
Das ist eigentlich alles was ich im letzten Term erlebt habe.

Und nun kommen wir zu dem Thema, was mir der Freiwilligendienst gebracht hat. Ich finde es schwer zu beantworten, aber ich werde es versuchen, einmal kurz zusammen zu fassen. Wie wahrscheinlich üblich bin ich meiner Meinung nach etwas eigenständiger geworden. Für mich ist es jetzt viel selbstverständlicher den Haushalt zu machen oder zu verschiedenen Ämtern zu gehen.

In dem Jahr habe ich noch mal ein ganz anderes Bild von meinem Gastland bekommen. Als ich damals vier Wochen dort war, war alles so schön aber in dem Jahr habe ich das wahre Leben dort kennengelernt. Die Geldknappheit ist bei vielen oft deutlich zu erkennen.

Durch das Unterrichten habe ich auch bemerkt, dass ich keine Lehrerin werden möchte, mich Bildung aber trotzdem interessiert.

Doch trotz einiger Niederschläge hat mich der Freiwilligendienst doch eher positiv beeinflusst.

Nun würde ich gerne noch einmal auf das Thema Unterricht kommen. Ich habe seit November in der Schule unterrichtet. Zunächst habe ich in einer achten Klasse Computer Studies unterrichtet. Da war ich noch sehr unsicher und mir hat nie ein Lehrer zugeguckt um mir eventuell zu sagen, wie ich es vielleicht hätte besser machen können. Daher habe ich immer versucht so zu unterrichten, wie ich es aus Deutschland kenne. In Sambia ist es aber eher üblich, dass der Lehrer/ die Lehrerin die ganze Stunde über redet und die Schülerinnen von der Tafel abschreiben müssen. Aber so wie ich es mitbekommen habe, kamen die Schülerinnen auch mit meiner Methode aus.

Als ich dann ab Januar auch noch Englisch in der zehnten Klasse unterrichtet habe, hatte ich auf jeden Fall mehr zu tun. Ich habe die gleichen Aufgaben wie ein Lehrer bekommen. Ich musste meinen Unterricht vorbereiten, ich musste unterrichten, Hausaufgaben kontrollieren und zum Teil auch Klausuren und Teste stellen und sie dann anschließend auch noch korrigieren.
Und das alles musste ich ohne irgendwelche Vorkenntnisse machen. Ich bin damit eigentlich gut klargekommen aber ich habe mir oft darüber Gedanken gemacht ob die Schülerinnen meinen Unterricht verstehen. Da die Teste und Klausuren aber meistens gut ausgefallen sind haben sie das meiste wahrscheinlich nachvollziehen können.
Hätte ich genug andere Aufgaben bekommen hätte ich das Unterrichten wahrscheinlich nicht übernommen aber nun kann ich es ja auch nicht mehr ändern.

Im Allgemeinem hat mir der Freiwilligendienst bis auf ein paar Zwischenfällen gut gefallen. Der Auslandsaufenthalt hat mich positiv beeinflusst und ich bereue es nicht. Wenn ich die Möglichkeit haben werde, würde ich es gerne nochmal machen, allerdings dann nicht für so einen langen Zeitraum.

Auch wenn mich jemand fragen würde ob ich es weiterempfehlen würde, würde ich mit ja antworten. Allerdings würde ich es nur mit einem Mitfreiwilligen empfehlen, da es alleine doch ab und zu einsam war und wenn man zu zweit ist, kann man sich gegenseitig motivieren, um weiter zu machen.

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